So ein Licht wohnt auch in dir

Ich liebe buddhistische Geschichten, sie begleiten, stärken und trösten mich schon sehr lange mit ihrer Weisheit. Deshalb fand ich es sehr schade, dass es keine für Kinder gibt. Nun habe ich 28 kurze Geschichten zusammengestellt. Zu jeder Geschichte gibt es eine passende Mini-Meditation. Ich habe natürlich wieder darauf geachtet, dass sie auch für hochsensible Kinder geeignet sind. So wird zum Beispiel der Samen, welcher sich nicht traut zu wachsen, in meiner Geschichte nicht vom Huhn aufgefressen. Er schaut einem anderen Samen beim Wachsen zu und die Kinder dürfen selbst entscheiden, wann auch er mutig seinen ersten Schritt geht.

Ich möchte hier gerne die erste Geschichte aus meinem Buch mit dir teilen, bestimmt verstehst du danach, warum ich mich in diesem Buch für buddhistische Kurzgeschichten entschieden habe:

Die Geschichte des Buddhas – Buddhismus kinderleicht erklärt

Der Buddhismus ist eine Weltreligion. Das ist etwas, woran viele Menschen auf der Welt glauben. Doch im Buddhismus glauben die Menschen nicht an einen Gott, der über ihnen steht und der verehrt werden muss. Stattdessen glauben die Buddhisten, dass jeder Mensch auf dieser Erde wichtig ist, egal, wo er herkommt, wie er aussieht und was er tut. Das Wichtigste ist, dass er glücklich ist und dabei keinem anderen Wesen Schaden zufügt.

Buddha war ein Königssohn, der vor ungefähr 2.500 Jahren in Indien lebte. Er war reich, wohnte in einem wunderschönen Palast und hatte alles, was er zum Leben brauchte. Er kannte kein Leid, keinen Hunger und keine Sorgen.

Doch bei seinem ersten Ausflug außerhalb des Palastes begegnete er Menschen, die arm und krank waren. Dieses Leid konnte er nicht wieder vergessen. Er wollte unbedingt einen Weg finden, um die Menschen von ihrem Leid zu erlösen.

Von da an verzichtete er sechs Jahre lang auf alle Vergnügen seines königlichen Lebens. Er trug keine schönen Kleider mehr, er aß nur noch ganz wenig und ging auch nicht mehr zu den rauschenden Festen im Palast seines Vaters. Doch das alles half ihm nicht weiter. Er wusste immer noch nicht, wie er die Menschen glücklich machen konnte.

Da setzte er sich eines Tages vollkommen still unter einen Feigenbaum ans Ufer eines Flusses. Das nennt man „Meditation“. Buddha saß unter dem Baum der Weisheit. Er wollte erst wieder aufstehen, wenn er wusste, wie man das Leid der Menschen vermeiden konnte. Keiner weiß genau, wie lange er dort saß und meditierte, doch auf einmal nahm er ein helles Licht in seinem Herzen wahr. Und in seinem gesamten Körper. Man nennt das im Buddhismus „Erleuchtung“.

Von diesem Tag an ging Buddha zu den Menschen und erzählte ihnen davon. Er ging zu reichen Königen und armen Bauern, er ging sogar zu Bettlern und Räubern. Jeder Mensch war ihm gleich wichtig. Er wollte den Menschen zeigen, wie sie zu innerer Ruhe finden konnten, und erklärte ihnen, wie er selbst in der Stille das Glück gefunden hatte. Die Menschen sollten das helle Licht ebenso in sich selbst finden. Damit die Leute ihn besser verstanden, erzählte er ihnen oft Geschichten. Solche Geschichten wie in diesem Buch. Es sind Geschichten vom Glück, über die man manchmal ein bisschen nachdenken muss. Geschichten, die dich in deinem Alltag begleiten können und dir Mut machen wollen. Geschichten, die dir helfen können, die richtigen Entscheidungen zu treffen. Geschichten, die dir ein Lächeln aufs Gesicht zaubern wollen. Und vor allem Geschichten, die dich an das Licht in deinem Herzen erinnern. Denn auch in dir wohnt so ein Licht.

Deine erste Meditation

Möchtest du auch einmal so meditieren wie Buddha? Du kannst dich dazu wie er unter einen Baum setzen und die Augen schließen. Dann wirst du ganz still und hörst auf die Geräusche um dich herum.

Du kannst dir auch in diesem Moment einfach vorstellen, du liegst unter deinem Lieblingsbaum. Der Sommerwind streichelt deine Haut. Spüre mal, wo es sich besonders gut anfühlt. Die Sommersonne wärmt deinen Körper. Deine Arme und Beine sind warm, angenehm warm. Da flüstert dir die Sonne ein Geheimnis zu: Auch in dir wohnt ein helles Licht, mitten in deinem Bauch. Du kannst es jetzt spüren, wie es deinen Bauch von innen wärmt. Wenn du magst, kannst du eine Hand auf deinen Bauch legen, oberhalb deines Bauchnabels. Nun atme tief ein und lass deinen Atem zu dieser Hand hinfließen. Du fühlst, wie sich dein Bauch beim Einatmen hebt. Beim Ausatmen senkt er sich wieder. Dann spürst du die wohlige Wärme unter deiner Hand.

Kommentar verfassen

Trage deine Daten unten ein oder klicke ein Icon um dich einzuloggen:

WordPress.com-Logo

Du kommentierst mit deinem WordPress.com-Konto. Abmelden /  Ändern )

Facebook-Foto

Du kommentierst mit deinem Facebook-Konto. Abmelden /  Ändern )

Verbinde mit %s